Leben

Am 6. April 1954 wurde ich als Sohn des Wirtschaftsjuristen Heinz Hirthe (1925-2020) und seiner Frau Gertrud Hirthe, geborene Hübner (1922-2000), in München geboren. Ich bin Enkel des Restaurators Prof. h.c. Paul Hermann Hübner (1895-1981) und Neffe des Schauspielers und Synchronsprechers Martin Hirthe (1921-1981).

Nach dem Abitur am humanistischen Ludwigsgymnasium in München im Jahr 1973 studierte ich Kunstgeschichte, Italianistik, Neuere Geschichte und Klassische Archäologie an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität Berlin. Ich schloss das Studium 1981 mit dem Magister Artium ab. In meiner Magisterarbeit beschäftigte ich mich mit den Architekturdarstellungen in den Skizzenbüchern des Jacopo Bellini. Mit einer Dissertation zur Architektur und Ausstattung der Markusbibliothek in Venedig wurde ich 1985 von der TU Berlin promoviert. In komprimierter Form erschien diese Arbeit 1986 als Aufsatz im Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst.

Während des Promotionsstudiums und eines anschließenden Forschungsprojekts zu Vincenzo Scamozzi lebte ich als Stipendiat des Deutschen Studienzentrums insgesamt zweieinhalb Jahre in Venedig.

Von 1986 bis 1989 war ich unter dem Lehrstuhlinhaber Hanno-Walter Kruft als Kollege von Thomas Raff und Sergiusz Michalski Assistent am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Augsburg.

1989 kehrte ich der universitären Lehre den Rücken und schlug die Museumslaufbahn ein: Bis 1991 war ich Wissenschaftlicher Volontär an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, den Staatlichen Antikensammlungen und der Staatlichen Graphischen Sammlung in München. In diesen Jahren konnte ich unter anderem an den Ausstellungen „Französische Impressionisten und ihre Wegbereiter aus der National Gallery of Art, Washington, und dem Cincinnati Art Museum“ (26.1.-18.3.1990, Neue Pinakothek München), „Martin Schongauer. Das Kupferstichwerk“ (11.9.-10.11.1991, Staatliche Graphische Sammlung) und „Kunst der Schale – Kultur des Trinkens“ (23.3.-27.10.1991, Staatliche Antikensammlungen) sowie der Sammlungsdokumentation „Die Sammlung Sofie und Emanuel Fohn“ (1990, Staatsgalerie Moderne Kunst) mitarbeiten.

Meine nächste berufliche Station war das Niedersächsischen Landesmuseum Hannover, an dem ich von 1991 bis 2006 als Kurator die Sammlungen „Mittelalterliche Kunst“ und „Europäische Skulpturen“ betreute; zeitweise leitete ich darüber hinaus dessen Kupferstichkabinett. Ab 1999 baute ich die Abteilung „Kommunikation und Marketing“ des Niedersächsischen Landesmuseums auf, die ich bis 2006 leitete.

Während meiner Dienstzeit wurde das Museumsgebäude mehrere Jahre lang von Grund auf saniert und seine Infrastruktur modernisiert. Dies bot mir die Möglichkeit, als Kurator federführend eine der bedeutendsten Sammlungen mittelelterlicher Kunst in Deutschland neu zu präsentieren und didaktisch zu erschließen. Darüber hinaus stellten zwei hannoversche Privatsammlungen dem Museum rund zwanzig zum Teil monumentale Skulpturen von Bernhard Hoetger (1874-1949) als Dauerleihgaben zur Verfügung. Durch diese neue Sammlung, die mit älteren Bildwerken aus dem Bestand kombiniert wurde, entstand unter meiner Federführung eine Skulpturenhalle, die fortan auch als Ort für Veranstaltungen diente. Zwei weitere große Aufgaben betrafen zum einen die Einführung und schrittweise Umsetzung eines einheitlichen Corporate Design für das Landesmuseum und zum anderen die Wiedereröffnung des Museumsgebäudes nach der Sanierung im Jahr 2000 mit einer Reihe von Veranstaltungen verschiedener Art.

Berufsbegleitend absolvierte ich 2004/2005 ein Intensiv-Studium Betriebswirtschaftslehre an der FernUniversität Hagen und erwarb das Zertifikat „GmbH-Geschäftsführung und -Management“ an der IHK zu Berlin.

Infolge tiefgreifender Veränderungen in der Personalstruktur, die durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur veranlasst wurden, verließ ich 2006 das Niedersächsische Landesmuseum und übersiedelte nach Überlingen am Bodensee, wo meine Eltern 1988 eine Villa erworben hatten. Hier gründete ich die Agentur hirthe_SERVICES Agentur für Kultur & Text, aus der 2011 hirthe | gmbh Kultur + Kommunikation hervorging, deren Geschäftsführer ich bis zur Liquidation der GmbH im Jahr 2024 war.

Schwerpunkte meiner kunsthistorischen Forschungen bilden Architektur und Kunst des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Venedig und Oberitalien, deutsche Malerei und Skulptur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sowie Kunst und Kultur der Bodenseeregion vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert.

Zu den herausragenden Projekten zwischen 2006 und 2024, an denen ich verantwortlich oder maßgeblich beteiligt war, zählen die Organisation der baden-württembergischen Filmpremiere „Ein fliehendes Pferd“ in Überlingen (2007), die Entwicklung und Durchführung von Stadt-, Kirchen-, Museums- und Ausstellungsführungen in Überlingen, Salem und Meersburg (2007-2022), die organisatorische Vorbereitung der Ausstellung „Johann Heinrich Schönfeld: Welt der Götter, Heiligen und Heldenmythen“ im Zeppelin-Museum Friedrichshafen (2009), die Entwicklung und Durchführung der „Überlinger Kulturkutsche“ in Zusammenarbeit mit einem lokalen Kutschbetrieb (2010-2017), die Organisation und Programmgestaltung der Jüdischen Kulturtage Überlingen (2011-2017), die Erstellung der Texte zur didaktischen Erschließung der Sammlungen des Städtischen Museums Überlingen (vor allem Raumtafeln, EDV, AudioGuide) (2013-2024), die Texterstellung der Informationstafeln zur Stadtbefestigung (2018-2020) und zu den wichtigsten historischen Gebäuden im Stadtraum Überlingens (2022/23), die redaktionelle Betreuung der Kundenzeitschrift „JO! aktiv leben“ des Landesverbandes Niedersachsen der Johanniter Unfallhilfe (2014-2020) sowie die Konzeption der Ausstellungen „Überlingen als Bade- und Kurstadt“ (2014) und „Überlingen legendär! 1250 Jahre sagenhafte Stadtgeschichte“ (2020). Ich war darüber hinaus Dozent für Kunst- und Kulturgeschichte an Einrichtungen der Erwachsenenbildung, darunter den Volkshochschulen Bodenseekreis, Ravensburg und Lindau, dem Katholischen Bildungszentrum Singen und der Seniorenresidenz Tertianum in Konstanz. 

Ich bin Mitglied des Münsterbauvereins Überlingen e.V. und des Verschönerungsvereins Überlingen e.V. Darüber hinaus fördere ich die Stiftung Bildung, Berlin.

© 2024  |  Dr. Thomas Hirthe, Überlingen  |  Alle Rechte vorbehalten.

Telefon +49(0)7551 30 82 15  |  Mail thomas@hirthe-ueberlingen.de 

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.